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Datum: 16.08.2022

Krisenstab Energie: Denkmäler bleiben nachts dunkel

Die energiepolitische Situation erfordert je nach Lage teils kurzfristige und schwerwiegende Entscheidungen des Krisenstabes Energie der Stadt Aschersleben, über die direkt und unmittelbar informiert wird. Der Krisenstab hat am 15. August 2022 erstmals beraten. Ihm gehören VertreterInnen der städtischen Beteiligungen, der städtischen Gesellschaften, der Aschersleber Kulturanstalt, der OptimAL GmbH sowie mehrerer Fachämter an.

„Jede Kilowattstunde, die wir sparen, hilft.“ Oberbürgermeister Steffen Amme hat im heutigen Krisenstab Energie erste Sparmaßnahmen beschlossen, die nun binnen 14 Tage umgesetzt werden. „Uns allen ist klar, dass wir in puncto Heizen die größten Ersparnisse erzielen können. Aber es geht auch darum, ein Zeichen zu setzen. Das Abschalten der nächtlichen Beleuchtung unserer Denkmäler und Gebäude ist zwar eher ein symbolischer Akt, aber er soll zeigen, dass wir unseren Beitrag leisten wollen, die angestrebten 15 Prozent Energie einzusparen. Letztlich sind es auch die kleinen Maßnahmen, die in Summe etwas ausmachen“, betont Steffen Amme.

Oberbürgermeister Steffen Amme hat folgende Festlegungen getroffen, die kurzfristig (binnen der kommenden 14 Tage) umgesetzt werden:

1. Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude und Denkmäler in den Nachtstunden wird nicht mehr erfolgen. Betroffen sind davon beispielsweise die Turmanlagen der historischen Stadtbefestigung, die Weltzeituhr, der Globus im Stadtpark, das Rondell, der Hennebrunnen sowie das Rosarium. Insgesamt werden 245 Strahler ausgelassen. Dies betrifft auch den Grauen Hof sowie die Stephanikirche. Das Tiefbauamt wird die Eigentümer/Betreiber über diesen Schritt umgehend informieren. Auch die Burg Freckleben wird vorerst nicht mehr angestrahlt. Der Heimatverein wird ebenfalls informiert.

Die Straßenbeleuchtung bleibt im Stadtgebiet von den getroffenen Maßnahmen unberührt.

2. Weihnachtsmarkt: In diesem Jahr wird ausschließlich der Markt weihnachtlich beleuchtet, die umliegenden Straßenzüge und Plätze erhalten keine Weihnachtsbeleuchtung.

3. Die Beleuchtung der Flure und aller Nebenräume im Rathaus wird Tags wie Nachts auf ein Minimum reduziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden zudem informiert und angewiesen, gängige Energiesparmaßnahmen am Arbeitsplatz gewissenhaft umzusetzen – beispielsweise am PC Bildschirm-Timeout und Energiesparmodus einzustellen, die Heizkörper über das Wochenende auszustellen bzw. nicht höher zu regeln als nötig, Licht beim Verlassen der Räume auszuschalten.

In den Turnhallen wird geprüft, wie die dortigen Heizungsanlagen effektiver eingestellt werden können, ob Trainingszeiten zusammengelegt werden, die Nutzung der Turnhallen sich auf einige wenige konzentriert in den kommenden Monaten.

4. Der aus städtischer Sicht größte Abnehmer von Strom und Gas ist das Ballhaus. Über konkrete Maßnahmen wird der Aufsichtsrat in seiner Sitzung im Oktober entscheiden. Diese könnten dann bereits zum 1. Dezember 2022 veranlasst werden.

5. Die gängigen Energiespar-Tipps und Informationen zum energiesparsamen Lüften und Heizverhalten sollen als gesammelte Informationen mehrsprachig zur Verfügung gestellt werden – unter anderem in Arabisch und Ukrainisch.

6. Die Stadtverwaltung Aschersleben wird einen offenen Brief an die Bundesregierung adressieren und auf die Problemlagen in Zusammenhang mit der Energieversorgung hinweisen.

Alle Energiesparmaßnahmen werden unter dem Vorbehalt beschlossen, dass keine rechtlichen Anordnungen von Landes- oder Bundesbehörden dem entgegenstehen.

Der Krisenstab tagt regulär einmal im Monat. Erfordert es die Lage, werden kurzfristige Termine anberaumt.