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Allgemeines zur Geschichte

HERZLICH WILLKOMMEN in der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts

Aschersleben wird erstmals in einer Schenkungsurkunde im Jahr 753 erwähnt. Aufgezeichnet wurde dies im 12. Jh. im Codex Eberhardi – einer Zusammenstellung des Grundbesitzes des Klosters Fulda, welches durch den Mönch Eberhard angefertigt worden war. Dieses Datum zum Anlass nehmend versteht sich Aschersleben als die älteste urkundlich erwähnte Stadt Sachsen-Anhalts. Bedeutung erlangte Aschersleben im 12. und 13. Jh. als Sitz der Askanier, deren Name von Ascania, der latinisierten Form von Aschersleben, abgeleitet ist. Einer der bedeutendsten Vertreter dieses Herrschergeschlechts war Albrecht der Bär (1100-1170). Er zählte zu den einflussreichsten Fürsten seiner Zeit und gilt als Begründer des Fürstentums Anhalt. Historische Urkunden belegen seine Aufenthalte in Aschersleben.

Die Internationale Bauausstellung Stadtumbau und die Landesgartenschau im Jahr 2010 gaben Aschersleben nachhaltig prägende Impulse, die man überall sieht und spürt. Die Stadt ist zu einem attraktiven Lebens- und Arbeitsort geworden, der seine Historie mit der mittelalterlichen Stadtbefestigung, der Stephanikirche und den einstigen Ackerbürgerhäusern genauso stolz zur Schau trägt wie die moderne, preisgekrönte Architektur im Bestehornpark und die innerstädtischen Gärten und Parks. Neben einer florierenden Wirtschaft und traditionsreichen Landwirtschaft sowie dem Stadtumbau setzt die Stadt auf eine hervorragende profilierte Kultur- und Bildungslandschaft.

Nicht zuletzt ist Aschersleben gewachsen – elf Ortschaften beleben und befördern mittlerweile die Zusammengehörigkeit von Stadt und Land.

Besonderes gilt es zu entdecken und zu erleben: Schätze aus Geschichte und Gegenwart, Baudenkmale aus fast allen Architekturepochen, historische und moderne Parkanlagen, namhafte Kunst, vielfältige Veranstaltungen sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen.

Ein besonderer Tipp für Kunstinteressierte ist die Grafikstiftung Neo Rauch: hier wird das grafische Werk des Künstlers in einer jährlich wechselnden Ausstellung präsentiert.

Albrecht der Bär
Im 11. Jahrhundert fiel Aschersleben an die Askanier. Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert Mittelpunkt der Grafschaft und übernahm die Funktion des Verwaltungs- und Gerichtsortes. Albrecht der Bär, wohl der bekannteste Askanier, ging durch die Eroberung der Nordmark und der Mark Brandenburg in die deutsche Geschichte ein. Er gilt als Begründer des Hauses Anhalt.

Stadtrecht und Stadtmauer

1266 erhielt Aschersleben von Heinrich II. das Stadtrecht. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die eindrucksvolle Stadtbefestigungsanlage erbaut. Große Teile sind bis heute erhalten und entlang eines grünen Promenadenrings zu besichtigen. Die Stadtmauer hatte eine Gesamtlänge von 2,1 Kilometern und wurde von 51 Wach- und Wehrtürmen gesäumt.

Dreistädtebund, Reformation und Bauernkrieg
In der Zeit des Raubrittertums verbündete sich Aschersleben 1326 vor allem aus Handelsinteressen mit Halberstadt und Quedlinburg in einem Dreistädtebund. Dieser Bund bestand 150 Jahre fort. Reformation und Bauernkrieg bestimmten das 16. Jahrhundert. Thomas Müntzer, der Führer des Bauernaufstandes, soll 1512/13 an der hiesigen Lateinschule gewirkt haben. Anzeichen von Unruhen muss es auch in Aschersleben gegeben haben, denn die Franziskaner-Mönche verließen frühzeitig ihr Kloster am Markt und zogen nach Zerbst. 1541 wurde in Aschersleben die Reformation eingeführt.

Dreißigjähriger und Siebenjähriger Krieg
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) ging nicht an Aschersleben vorüber. Misshandlungen, Plünderungen und Zerstörungen waren an der Tagesordnung. Im 18. Jahrhundert bestimmten die drei schlesischen Kriege, insbesondere der Siebenjährige Krieg, das Leben der Ascherslebener. Friedrich II. presste für seine Kriegführung die letzten Groschen aus Aschersleben heraus.

Industrialisierung und Weltkriege
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich die Stadt in einem rasanten Tempo zu verändern. Am Rande der Stadt entstanden schnell wachsende Industrieunternehmen. Dazu gehören die Zuckerfabrik Wetzel (ABUS), die Maschinenbauanstalt Billeter & Klunz (WEMA), die Papierdruckerei Bestehorn,  die Gasanstalt, die Kaliwerke, die Aschersleber Maschinenfabrik (AMA), die Muna und die Junkerswerke. Eine wichtige Rolle spielten der Sämereien- und der Majorananbau.
Bis in die Dreißiger Jahre hinein nahm die Stadt eine städtebauliche Entwicklung, die vor allem durch den Stadtbaurat Hans Heckner geprägt wurde. Im 2. Weltkrieg richteten mehrere Bombenangriffe schwere Schäden an. 1945 verhinderte der amerikanische Major Harlan W. Newell, heute Ehrenbürger der Stadt, die völlige Zerstörung durch einen Bombenangriff.

DDR-Zeit
1953 feierten alle Ascherslebener und viele Gäste mit einer Festwoche den 1200. Geburtstag der Stadt. Übrigens war 1955 in Aschersleben der erste Empfang einer Fernsehsendung möglich und 1958 wurden die Lebensmittelkarten abgeschafft. Während der DDR-Zeit prägten vor allem der Werkzeug- und Baumaschinenbau, die Verpackungsmittelindustrie, der Rohrleitungsbau, der Bau von Förderanlagen und die Gewürzverarbeitung das Gesicht der Stadt. Im November 1989 gingen auch in Aschersleben viele Menschen auf die Straße, um für Freiheit und eine Verbesserung der Lebenssituation zu kämpfen. Durch die Gespräche am Runden Tisch entstand ein Dialog in der Bürgerschaft, der den Systemwechsel in unserer Stadt begleitete.

Nachwendezeit
Nach der politischen Wende wurde auch in Aschersleben die kommunale Selbstverwaltung wieder eingeführt. Siegrid Tabbert (CDU) wählten die Aschersleber zur ersten Bürgermeisterin.
Die ersten Jahre nach der Wende waren auch in Aschersleben vom Zusammenbruch der großen Betriebe und wachsender Arbeitslosigkeit geprägt. Die Stadt wies Mitte der 90er Jahre ein neues Gewerbegebiet in der Güstener Straße aus. Neue Betriebe und Arbeitsplätze entstanden.