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Walter Buhe: Ein Aschersleber Künstler


Walter Buhe wurde am 26. Mai 1882 in Aschersleben als Sohn des Kaufmanns Heinrich Buhe geboren. Schon früh zeigte sich seine künstlerische Begabung und so zog es ihn nach seinem Abitur am Gymnasium Stephaneum zur Papierwarenfabrik von H. C. Bestehorn, wo er 1898 eine Ausbildung in der Lithographie, einer grafischen Drucktechnik, begann. Durch ein Stipendium der Ramdohr-Stiftung wurde es ihm möglich, von 1904 bis 1910 an der Königlichen Kunstgewerbeschule in Berlin zu studieren. Dort wurde er von Professor Emil Orlik in Grafik und Malerei geschult und stark von ihm geprägt.

Facettenreicher Maler

In seiner Heimatstadt war er überall bekannt, sah man ihn doch ständig mit seiner Baskenmütze wie er neue Kunstwerke fertigte. Buhe schuf eine Vielzahl an unterschiedlichen Werken, von Plakaten, Briefmarken, Aquarellen und Holzstichen hin zu Illustrationen für Tageszeitungen und Bucheinbände. Seine Arbeit unterlag impressionistischen Einflüssen. Für Künstler dieser Zeit nicht ungewöhnlich widmete er sich vor allem der Darstellung bäuerlichen Lebens, aber auch städtischen Szenen.

Seine erste Anstellung als Lehrer konnte er an der Berliner Kunstschule verwirklichen. Zwischen 1916 und 1918 arbeitete er als Illustrator bei der "Wilnaer Zeitung" in Vilnius, der heutigen Hauptstadt Litauens. Ein Teil der in dieser Zeit geschaffenen Illustrationen wurden im Frühjahr 2023 in der litauischen Nationalgalerie ausgestellt. Dafür hat das Museum Aschersleben die Werke nach Litauen verliehen.

Ab 1920 wirkte Walter Buhe 27 Jahre lang als Professor für angewandte Grafik an der Akademie für graphische Künste in Leipzig. Nach 1945 unternahm er viele Studienfahrten, insbesondere in die osteuropäischen Staaten.

Ein Leben lang seiner Heimatstadt treu

Walter Buhe war stets eng mit seinem Geburtsort Aschersleben verbunden. So schuf er nicht nur zahlreiche Illustrationen für städtische Schriften, sondern entwarf 1953 zur 1200-Jahr-Feier der Stadt eine Bildmappe mit 12 Aquarellen Aschersleber Sehenswürdigkeiten und Denkmäler wie dem Hennebrunnen am Rathaus, der Stephanikirche und dem Halken. Für das Gymnasium Stephaneum fertigte er die bemalten Glasfenster der Aula mit Darstellungen und Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte an. Zudem gestaltete er die Festschrift zur 600-Jahr-Feier des Stephaneums im Jahre 1925 und den ersten Band der "Lebensbilder großer Stephaneer".


Am 16. Mai 1957 wurde er Ehrenbürger von Aschersleben.
Gestorben ist Walter Buhe am 22. Dezember 1958 in Leipzig. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof in Aschersleben.

Text: Marvin Baatz