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Datum: 10.01.2025

Baupreis: Hohe Straße 19 erstrahlt in altem Glanz

Um hervorragende und innovative Leistungen bei der Durchführung von Baumaßnahmen und bei der Gestaltung von Fassaden in Aschersleben anzuerkennen und zu fördern, lobt die Stadt Aschersleben jährlich den Baupreis aus. Die Preisjury hat sich für die Preisvergabe an die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH für die Sanierung des Wohn- und Geschäftsgebäudes Hohe Straße 19 entschieden.

Die Hohe Straße ist eine wichtige Zufahrtstraße zur Altstadt und damit Aushängeschild für die gesamte Innenstadt. Zu deren maßgeblicher Verschönerung hat die AGW in den vergangenen Jahren beigetragen, in dem sie sukzessive die einzelnen Grundstücke Hohe Straße 19 bis 21 erwarb, um durch eine „Quartierslösung“ eine Aufwertung aller Grundstücke zu erreichen. Im vergangenen Jahr konnte das Wohn- und Geschäftsgebäude Hohe Straße 19 nach zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt werden, das durch die Kombination aus moderner Innovation und historischem Charme überzeugt.

Der Bauherrin ist die sensible Kopplung vom Erhalt der historischen Bausubstanz - das Vorderhaus als Kernbau der Hohen Straße 19 stammt in den wesentlichen Teilen aus dem 16. Jahrhundert - mit einem energetisch optimiertem Neubau gelungen. Eine traditionelle, massive Bauweise der Bestandsfassade im Erdgeschoss und die Aufarbeitung des Fachwerkes im Obergeschoss bedeuten eine sehr aufwendige Restaurierung. Die AGW blieb auch bei diesem Bauvorhaben ihrem Anspruch treu, so viel alte Bausubstanz wie möglich zu erhalten. Große Teile des alten Dachstuhles wurden aufgearbeitet und wiederverwendet. Die ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammenden Dachsparren wurden beim Neuaufbau des Dachstuhls wieder eingearbeitet. Die alten Kellergewölbe mit dem ehemaligen Trinkwasserbrunnen wurden erhalten.

Das Bauvorhaben zeichnet sich durch eine hervorragende Fassadengestaltung, einschließlich Form- und Farbgebung aus. Statisch nachweisbare historische Wandsegmente im Erdgeschoss des Hauses wurde aufwendig instandgesetzt. Das Fachwerk des Obergeschosses wurde demontiert, aufwendig restauriert und wieder aufgebaut. Das Haus wurde mit gegliederten Holzfenstern ausgestattet, die detailgetreu nachgebildet wurden. Die in der Bestandsfassade im Erdgeschoss vorhandene Sandsteinrahmung wurde ebenfalls restauriert. Die Farbgestaltung der Fassade unterstreicht die Wirkung der gliedernden Elemente. Das Restauratorenkollegium Blankenburg hat die Vorschläge für die Farbgestaltung wesentlich unterstützt. Somit gelang eine hervorragende Einfügung in die Materialwahl, und die Gestaltung ist Beispiel für die Farbwahl der Nachbargebäude.

Die Baumaßnahme ist stilgerecht ausgeführt und entspricht der Qualität einer denkmalgerechten Bebauung und Ausführung.

In den vorhergehenden Erläuterungen wurde bereits hinreichend dargelegt, dass die Ziele der Stadtsanierung, des Denkmalschutzes und die energetischen Anforderungen in einem hohen Maß eingehalten wurden. Durch das Aufgreifen vorhandener Trauf- und Firstlinien, der vorherrschenden Geschossigkeit sowie der Ausbildung von Fenstern und Dachgauben der Umgebungsbebauung ordnet sich das sanierte Objekt sehr gut in den Bestand ein.

Das Bauvorhaben wurde besonders sachgerecht ausgeführt. Materialwahl und handwerkliche Qualität bis ins Detail überzeugen bei allen Bauteilen.

Die straßenseitige Fassade wurde in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde nach historischem Vorbild von etwa 1883 sehr aufwendig restauriert und der Neubau in hoher gestalterischer Qualität errichtet.

Nach der Fertigstellung im Jahr 2024 hat ein 93 m² großes Ladengeschäft im Erdgeschoss diesem schönen Altbau Leben eingehaucht. Darüber liegt eine moderne Wohnung mit Altbau-Charme, die sich über mehrere Etagen verteilt und sehr individuellen Wohnraum bietet. Eine junge Familie mit mehreren Kindern hat dort ihr Zuhause gefunden. Die Wohnung und das Gewerbe wurden mit nachhaltigen recyclebaren, sowie Cradle to Cradle zertifizierten Materialien ausgestattet.