Inhalt
Datum: 27.01.2025

Deutsch-französischer Tag der MIDEWA im Gymnasium Stephaneum in Aschersleben

Nach Droyßig (Burgenlandkreis) 2023 und Querfurt (Saalekreis) 2024 war Aschersleben in diesem Jahr Veranstaltungsort für einen besonderen deutsch-französischen Tag. Genau genommen das Gymnasium Stephaneum. Die Schule feiert in diesem Jahr ihren 700. Geburtstag. Für die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH stand deshalb schon 2024 fest, dass man 2025 in der Europaschule zu Gast sein wird. 27 Schüler aus den Französisch-Kursen der Oberstufe waren am 22. Januar mit dabei und durften gespannt sein auf eine etwas andere Reise durch Frankreich.

Die MIDEWA, die zahlreiche Ortschaften der Stadt Aschersleben mit Trinkwasser versorgt, erinnert mit ihrem deutsch-französischen Tag an die Unterzeichnung des Elysee-Vertrages im Januar 1963. Damals legten die Präsidenten beider Länder, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, den Grundstein der deutsch-französischen Freundschaft. Die MIDEWA unterhält selbst enge Verbindungen zum flächenmäßig größten Land der Europäischen Union - über die seit 1999 währende strategische Partnerschaft mit der Veolia Wasser Deutschland GmbH, einem Unternehmen mit französischen Wurzeln.

Für Uwe Störzner ist dies sein insgesamt 16. deutsch-französicher Tag und sein letzter als MIDEWA-Geschäftsführer. Er geht Ende Februar in den Ruhestand und freute sich sehr auf diese besondere, 90-minütige Unterrichtsstunde, die in all den Jahren immer wieder anders verlaufen sei. "Wir haben da schon tolle Sachen erlebt", erinnerte er sich zum Beispiel an den missglückten Versuch, mit den Schülern Entenstopfleber zu verkosten, eine Delikatesse im westlichen Nachbarland Deutschlands. "Zwei Drittel", schätzte er, "haben das abgelehnt." Da seien Camembert, Brie, Baguettes und Croissants deutlich beliebter und weniger experimentell. An die Veranstaltung in Gräfenhainichen habe er vor allem deshalb gute Erinnerungen, weil es im Paul-Gerhardt-Gymnasium sogar die Möglichkeit gegeben habe, die mitgebrachte Quiche noch einmal aufzuwärmen - "das war ein kulinarisches Highlight", schwärmte er. Das Rezept stamme von der Oma einer ehemaligen französischen Kollegin, berichtet Uwe Störzner, der die Spezialität damals beim Bäcker seines Vertrauens backen ließ.

Apropos: An Frankreich liebt Uwe Störzner nicht zuletzt die Fülle an Bäckereien, Fleischereien und Käseläden. Er habe bereits viele Gegenden des Landes kennengelernt und etliche sportliche Großveranstaltungen besucht. Sowohl beruflich als auch privat sei er häufig im Nachbarland gewesen, erst 2024 wieder im Elsass. Und von diesem Aufenthalt brachte er sich auch seine neueste Baskenmütze mit, wie er berichtet: eine himmelblaue. 

Fernab der modischen und kulinarischen Aspekte vermittelten Karina Wasmund und Thomas Civeyrac den Schülern des Stephaneums ihre Sicht auf Frankreich und glänzten mit Insiderwissen. Thomas Civeyrac ist Technischer Leiter der MIDEWA. Seit 2017 lebt der Franzose in Deutschland. Seine Kinder wachsen zweisprachig auf. Auch Karina Wasmund kennt Frankreich ausgesprochen gut. Bevor die gebürtige Naumburgerin 2018 zur MIDEWA kam, wo sie heute als Leiterin Bestandskundenpflege beschäftigt ist, arbeitete sie in Frankreich. Dass sie die Sprache perfekt spricht und vieles über Land und Leute zu berichten hat, versteht sich von selbst.

Das Schulsystem beider Länder, der Umgang mit Hierarchien im beruflichen Alltag, politische und gesellschaftliche Umstände und vieles mehr war am 22. Januar Gegenstand dieses traditionellen deutsch-französischen Tages der MIDEWA. "Mir hat das immer viel Spaß gemacht und ich denke, den Schülern auch", erklärte Uwe Störzner. "Das war jedes Mal eine schöne Abwechslung im schulischen Alltag und schafft im besten Fall mehr Verständnis für unsere Nachbarn."

Für Oberbürgermeister Steffen Amme ist die Veranstaltung der MIDEWA im Gymnasium Stephaneum ein willkommener Auftakt in ein aufregendes Jahr für die Europaschule. "Das Jubiläum wird viele Höhepunkte bereithalten, auf die sich nicht nur die Schülerschaft freuen darf", sagt er. Zahlreiche Veranstaltungen werden auch öffentlich sein, sodass sich die Einwohner von Aschersleben einen Eindruck von der Schule und ihren Aktivitäten verschaffen können.

Bild/Text: Midewa