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Datum: 18.03.2024

Zwei neue Salzlandfrauen wohnen in Aschersleben

Am 15. März 2024 wurden besonders verdienstvolle Bürgerinnen für ihr ehrenamtliches Engagement und ihren persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Soziales, Kultur, Sport sowie junges Engagement im Rahmen im Rahmen der Ehrenpreisverleihung "Salzlandfrau" geehrt. Zu den ausgezeichneten Ehrenpreisträgerinnen gehören auch 2 Frauen aus der Einheitsgemeinde Stadt Aschersleben: Frau Adelina Boltzmann und Frau Andrea Drong (Freckleben).

Laudatio für Frau Adelina Boltzmann

Sehr geehrte Damen und Herren,

für die nun folgende „Salzlandfrau“ möchte ich Ihnen den Bewerbungsvorschlag vorlesen, wie wir ihn erhalten haben, denn er zeigt ganz deutlich, wie hoch der Respekt vor der Leistung dieser Frau ist! Folgende Zeilen hat Cindy Bartsch, Vorsitzende des DLRG Aschersleben/Staßfurt e.V., geschrieben:

Die Ehrenpreisträgerin „ist seit ihrer Kindheit aktives Mitglied unserer Ortsgruppe. Während sie als kleines Kind noch selbst das sichere Schwimmen und als Jugendliche das Retten bei uns erlernte, ist sie es heute, die wöchentlich ihre Zeit investiert und als Übungsleiterin und Ausbilderin ihr Wissen und Können mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen unseren Kindern und Jugendlichen vermittelt. Sie ist Rettungsschwimmerin, Übungsleiterin, Ausbilderin für Erste Hilfe, hat einen festen Job, studierte dazu auch noch, ist Planerin, Organisationstalent und einfach immer nur da, wenn sie gebraucht wird - sie ist das, was man zu 100 Prozent engagiert nennen muss.

Auf sie war bereits im jugendlichen Alter immer Verlass. Sie war stets bei allen Übungsstunden dabei und begann bereits dort, ihr zugeteilte Aufgaben zu übernehmen. Im Laufe der Zeit wollte sie nicht mehr „nur zum Schwimmen kommen", sondern wollte sich über diesen Rahmen hinaus weiterhin ehrenamtlich engagieren. Sie wollte ihr Wissen und ihre Erfahrungen an andere weitergeben. So war es vollkommen selbstverständlich für sie unsere Übungsleiter als Helferin zu unterstützen, Trainingspläne zu erstellen und Trainingsstunden zu organisieren. Auch in andere Aktivitäten der Ortsgruppe brachte und bringt sie stets ihr komplettes Engagement ein, z.B. bei der Organisation von Sommerfesten, Weihnachtsfeiern, Absicherungen von Wettbewerben, Vereinspräsentationen beim Tag der offenen Tür der Polizeischule Aschersleben, Radtouren für unsere Kids usw.

Nachdem sie das entsprechende Alter erreicht hatte, absolvierte sie die Ausbildung zum Übungsleiter für den Breitensport. Mit Bestehen dieser Ausbildung übernahm sie eigenständig ihre ersten Kindergruppen. Trotz ihrer beruflichen Verpflichtungen in den folgenden Jahren mit Ausbildung und Studium führte sie diese Gruppen weiterhin regelmäßig wöchentlich mit voller Kraft. Um noch mehr von ihrem Wissen an unsere Kids weitergeben zu können, beschloss sie (neben ihrem beruflichen Studium) auch noch eine Ausbildung zum Erste-Hilfe Ausbilder zu absolvieren. Somit ist sie nun auch dazu befähigt, eigenständig Erste-Hilfe-Kurse durchzuführen, die jeder von uns benötigt, sei es als Rettungsschwimmer oder für den Führerschein.

Seit dem vergangenen Jahr hat sie nun das Kindertraining in Hauptverantwortung übernommen. Sie ist immer an Ort und Stelle, ohne jemals eine

Gegenleistung zu erwarten. Ohne sie wären wir als Ortsgruppe nicht mehr das, was wir sind.“

Ich glaube, diese Zeilen machen sehr deutlich, welchen Beitrag diese Ehrenpreisträgerin „Salzlandfrau“ in der Kategorie „Junges Ehrenamt“ seit vielen Jahren für die Ortsgruppe Aschersleben/Staßfurt, aber darüber hinaus auch für die Menschen unserer Stadt und Region leistet. Meinen größten Respekt dafür.  

Wer in der Kinder- und Jugendarbeit tätig ist, der weiß, dass neben all der Freude und dem Spaß diese Arbeit auch anstrengend ist.  So ein Ehrenamt als Trainerin für Kinder ist nichts für schwache Nerven. Manchmal wird unsere Preisträgerin von den Kindern nass gespritzt und dann freuen sie sich haltlos, weil ihre Sachen nass sind. Manchmal versuchen sie mit kleinen Scherzen sie auszutricksen. Sie lässt sich aber nicht aus der Reserve locken, habe ich gehört. Mit viel Spaß und Engagement trainiert sie die Kinder. Um deren Freude am Schwimm-Training zu erhalten, gibt es ab und an kleine Highlights, so z. B. zur Faschingszeit dürfen sich die kleinen Schwimmer verkleiden und mit dem Kostüm ins Wasser springen und schwimmen.

Liebe Gäste, verehrtes Publikum, unsere herzlichen Glückwünsche an Frau Adelina Boltzmann für die Auszeichnung zur „Salzlandfrau“ in der Kategorie „Junges Ehrenamt“.

Laudatio für Frau Andrea Drong

574 Einwohner, idyllisch im Wippertal gelegen, mit einem regen Vereinsleben und der Burg, die über der Ortschaft thront – Freckleben ist die Heimat dieser Frau, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit unserer Ortschaft verdient macht und auf Grund ihres Engagements mit viel Herzblut und Freude heute als Ehrenpreisträgerin „Salzlandfrau“ in der Kategorie „Soziales“ ausgezeichnet wird.

Unsere Preisträgerin unterstützt seit 2008 die Kinder- und Jugendarbeit im Ortsteil Freckleben. Gerade in den Ortschaften sind die Angebote für junge Menschen aufgrund unzureichender Infrastruktur im Vergleich zur Kernstadt rar. Umso bedeutender ist es, trotz klammer Haushaltskassen der Kommunen auch in den Ortschaften Angebote der Kinder- und Jugendarbeit vorzuhalten – allen voran Jugendclubs bzw. Jugendfreizeiteinrichtungen. Doch dies gelingt nur, wenn es auch Menschen vor Ort gibt, die diese Angebote unterstützen und am Laufen halten. Vor diesem Hintergrund ist das Engagement dieser Salzlandfrau umso höher zu bewerten, da sie sich seit 16 Jahren mit Hingabe und Empathie für die Kinder der Ortschaft einsetzt.

Als die Stadt Aschersleben den Jugendclub Freckleben im Jahr 2005 in seine Verantwortung übernahm, befand sich das Gebäude in einem desolaten Zustand. Zudem wurde es als Mehrzweckgebäude genutzt – als Jugendtreff, aber auch als Treffpunkt der Ortschaft. Auch wenn seinerzeit der Wunsch in der Ortschaft groß war, einen Jugendclub zu integrieren, so gab es auch Vorbehalte. Die Erwachsenen wollten ihren Treffpunkt ebenfalls behalten. Unsere Preisträgerin half von Beginn an, diese Vorbehalte aufzubrechen und leistete im Ort unermüdliche Überzeugungsarbeit für die Etablierung eines reinen Jugendclubs mit sozialer Begegnungsstätte. Mehr noch: Sie hat der Einrichtung nach und nach ihre Handschrift verliehen. Doch auch für sie war es nicht immer einfach. Im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Jugendclub hat sie in den ersten Jahren alle Höhe und Tiefen deutscher Arbeitsmarktpolitik durchlaufen. In diesem Zusammenhang muss man schon fast sagen: Sie hat durchgehalten. Aber einfach durchhalten ist nicht der Anspruch dieser Salzlandfrau. Sie hat sich weitergebildet und nie den Mittelpunkt ihrer Arbeit aus den Augen verloren: Ihre Kinder und Jugendlichen. 

5-mal die Woche, jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr gestaltet sie gemeinsam mit den

Kindern die Freizeit im Jugendclub. Sie ist die gute Seele des Clubs, die Motivatorin, die Impulsgeberin, die Vertrauensperson und auch mal die Trösterin, wenn die Kinder Sorgen haben. Auch gesundheitliche Probleme haben sie bisher nicht abhalten können, weiterhin dem Jugendclub die Treue zu halten.

Liebes Publikum, Sie wissen vielleicht bereits, wenn wir heute als Salzlandfrau in der Kategorie „Soziales“ auszeichnen wollen: Frau Andrea Drong. Meinen herzlichen Glückwunsch!

Liebe Frau Drong, vielen Dank für diese Hingabe an Ihre Heimat und die Kinder und Jugendlichen Ihres Heimatortes. Sie haben die Anerkennung verdient, für Ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit als „Salzlandfrau” ausgezeichnet zu werden.