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Datum: 04.11.2022

Reerdigung - ein Leuchtturmprojekt für Aschersleben

Vortrag über die Reerdigung und Podiumsdiskussion zum Wandel der Bestattungskultur

Die Stadt Aschersleben und das Berliner Unternehmen Circulum Vitae GmbH (MEINE ERDE) laden zu einem Vortrag zur neuen Bestattungsform Reerdigung und zu einer anschließenden Podiumsdiskussion zum Wandel der Bestattungskultur in Sachsen-Anhalt in das Bestehornhaus ein. Auf dem Friedhof in Aschersleben möchte MEINE ERDE ein Alvarium (eine Reerdigungskapelle) bauen, um dort für ganz Mitteldeutschland diese besondere Form der Erdbestattung anbieten zu können. Dafür muss die Politik zuerst die Weichen stellen. Eine Novellierung des Bestattungsgesetzes im Bundesland Sachsen-Anhalt (BestattG LSA) ist geplant. Noch ist jedoch ungewiss, ob der Gesetzgeber die Bestattungsart Reerdigung zulassen wird.

Veranstaltungsort: Bestehornhaus (Raum 8), Hecknerstr. 6, 06449 Aschersleben

Datum: Donnerstag, 10. November 2022, 19:00 bis ca. 21:30 Uhr

Oberbürgermeister Steffen Amme wird zu Beginn der Veranstaltung ein Grußwort an die Gäste richten. Im Anschluss stellt Pablo Metz, der Mitbegründer von MEINE ERDE, die Reerdigung vor. Auf dem Podium diskutieren:

  • Tobias Krull (MdL, CDUMitglied des Landtagsausschusses für Arbeit, SozialesGesundheit und Gleichstellung, Magdeburg)
  • Sebastian Striegel (MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen, Merseburg) - angefragt -
  • André Könnecke (Vorsitzender, Verband der Friedhofsverwalter in Deutschland)
  • Wolfgang Ruland (Obermeister Bestatterinnung Sachsen-Anhalt, Bernburg)
  • Albrecht Steinhäuser (Beauftragter für das Land Sachsen-Anhalt, Evangelische Kirche Mitteldeutschland, Magdeburg) - angefragt -
  • Pablo Metz (Geschäftsführer, MEINE ERDE, Berlin)

Die Veranstaltung wird von Dr. Anika Klotzbücher (Trauerrednerin, Halle) moderiert.

Hintergrund zur Reerdigung und zum Wandel der Bestattungskultur:

Bei einer Reerdigung wird ein Verstorbener vom Bestatter unbekleidet in ein Substrat aus Stroh und Grünschnitt in einen speziellen Kokon gebettet, der sich in einem Alvarium – einer Kapelle auf einem Friedhof – befindet. Natürliche Mikroorganismen transformieren dann den Körper des Verstorbenen innerhalb von 40 Tagen zu Erde. Übrig gebliebene Knochen werden verfeinert und der Erde beigefügt. Bestatter bringen dann diese neue Erde ca. 30 cm tief in den Friedhofsboden ein, Friedhofserde wird noch hinzugefügt. Auf dem Grab kann dann ein Strauch oder Baum gepflanzt werden, wenn dies die jeweilige Friedhofssatzung zulässt.

Immer mehr Bürger denken inzwischen über eine nachhaltige Bestattung nach: Laut einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov will eine Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland nicht mehr in einem Sarg begraben werden. Einer aktuellen, bundesweiten Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der Verbraucherorganisation Aeternitas zu Folge, bezeichnen 60 Prozent der Teilnehmer “das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit bei der Bestattung als wichtig”, davon 22 Prozent sogar als “sehr wichtig”.