Löschwasserzisterne für Westdorf
Wenn ein Brand ausbricht, ist schnelle Hilfe erforderlich. In Westdorf, einem Ortsteil der Stadt Aschersleben, hat es in der Vergangenheit kurz nacheinander zwei tragische Ereignisse gegeben. Mit der Installation einer faltbaren Löschwasserzisterne reagierte die Stadt Aschersleben und verbesserte die Löschwassersituation in Westdorf spürbar. Damit stehen der Feuerwehr ab sofort - unabhängig vom Versorgungsnetz der MIDEWA - 120 Kubikmeter Löschwasser zur Verfügung.
Ein Brand im Jahr 2023, bei dem zwei Wohnhäuser im Bereich des Landgrabens stark beschädigt worden sind, hat gezeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. In enger und guter Abstimmung zwischen der Stadt Aschersleben und der MIDEWA als regionalem Wasserversorger wurde eine geeignete Lösung gefunden, um die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien zur Bereitstellung von Löschwasser zu erfüllen. Mit einer faltbaren Löschwasserzisterne gelang es, eine Verbesserung der Ausgangslage zu schaffen. Auf einem Teilgrundstück der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, das die Stadt Aschersleben gepachtet hat, ist die Zisterne installiert worden.
Darüber hinaus trug auch die MIDEWA ihren Teil bei, die Situation in Westdorf zu verbessern: Das für die Trinkwasserversorgung zuständige Unternehmen erneuerte an einem zentralen Standort einen Oberflurhydranten und investierte in die Ertüchtigung des Leitungsnetzes. Dennoch gibt es eine klare gesetzliche Trennung in den Zuständigkeiten: Der Brandschutz obliegt den Städten und Gemeinden. Ergänzend kann das Trinkwassernetz zum Löschen von Bränden genutzt werden - sofern die Versorgung der Kunden mit Trinkwasser nicht beeinträchtigt ist. Bei Bedarf stimmen sich die Feuerwehren, die Kommunen und die MIDEWA ab.
Ein paar Fakten zur Löschwasserzisterne:
- Der Mietvertrag über die Zisterne zwischen Stadt und MIDEWA läuft über 10 Jahre, danach geht sie ins Eigentum der Stadt über. Für diese 10 Jahre ist die MIDEWA für Unterhaltung, ggf. Ersatz und das Wiederbefüllen zuständig.
- Durchschnittslast der Trinkwasserleitung liegt bei rund 3 Kubikmetern pro Stunde; im Löschfall werden 48 Kubikmeter benötigt > daher kann das Trinkwassernetz nicht für Löschwasserabnahme genutzt werden (oder nur ergänzend) und es bedarf anderer Lösungen, wie u.a. dieser Zisterne.
- Einweisung der Feuerwehr folgt zeitnah.
- Bei Frost: Entnahme weiter möglich, da Entnahmestelle direkt unterhalb liegt; Frost tritt nur an Außenwänden im oberen Bereich auf
- sehr robustes Material; widerstandsfähig, witterungsbeständig;
- Befüllung: falls Wasser entweicht, erhält MIDEWA Mitteilung durch Füllstandssensor; Wiederbefüllung erfolgt aus Trinkwassernetz
O-Töne:
Ordnungsamtleiter Christian Grossy: Mein Dank gilt der MIDEWA für die sehr gute Zusammenarbeit bei diesem Vorhaben. Diese Zisterne ist eine Art Testballon für uns. Wenn man die finanziellen Kosten betrachtet verglichen mit der festverbauten Zisterne in Wilsleben, dann ist dies die Zukunft, wenn sich diese Lösung bewährt.
Oberbürgermeister Steffen Amme: Mit der Einweihung der Löschwasserzisterne haben wir einen weiteren Baustein in der Löschwasserversorgung hinzugefügt. Es ist erfreulich, dass die MIDEWA neben der Trinkwasserversorgung zusätzlich auch im Bereich der Löschwasserversorgung als verlässlicher Partner an unserer Seite steht.
Ortsbürgermeister Ronny Küster: Wir bedanken uns für die schnelle Umsetzung und sind mit dieser Zisterne der professionellen Löschwasserversorgung wieder ein Stück näher gekommen. Diese Zisterne gibt uns ein Stück Sicherheit. Eine Situation wie vor 2 Jahren gibt es nicht oft, aber es gibt sie.
Michaela Haltrich, MIDEWA, Niederlassungsleiterin NL Süd: Wir sind froh, dass wir einen weiteren weißen Flecken schließen konnten. Viele Kommunen greifen mittlerweile auf diese Lösung zurück. In unserem Bereich ist dies die 47. Faltlöschwasserzisterne, 5 weitere sind aktuell in Arbeit.
Text: MIDEWA/Stadt Aschersleben