Inhalt

Lärmbelästigung durch Warnsignale in Freckleben

Bahn signalisiert Gesprächsbereitschaft zu Lösung für unbeschrankten Bahnübergang

Frecklebens Ortsbürgermeister Frank Hänsgen war die Freude im städtischen Pressegespräch deutlich anzusehen, als er gute Neuigkeiten mitteilen konnte: Seit Jahren strebt die Ortschaft mit Unterstützung der Stadt Aschersleben Gespräche mit der Deutschen Bahn an. Es geht um den einzigen unbeschrankten Bahnübergang in Freckleben, gelegen Am Schrebergarten. Aus Sicherheitsgründen hupt jeder Zug, egal ob Personen- oder Güterzug, bevor er den Bahnübergang passiert. „Die Hupe kommt aus dem Nichts, an 365 Tage im Jahr, tags wie auch nachts und in einer Lautstärke, die kaum auszuhalten ist“, beschreibt Frank Hänsgen die Lage. Je nach Fahrtrichtung ertönt das Signal oftmals mitten im Ort. Für die Anwohner ist dies kaum zu ertragen, so der Ortsbürgermeister.

Bisher hat die Bahn Gespräche, um eine Lösung zu finden, abgeblockt. Nun brachte scheinbar die Berichterstattung der lokalen Medien und des MDR spürbar Bewegung in die Sache. Die Bahn reagierte auf ein Schreiben von Frank Hänsgen und signalisierte Gesprächsbereitschaft. Für Oberbürgermeister Steffen Amme gibt es zwei Optionen, davon aber nur eine, die zur Debatte steht: Den Bahnübergang schließen oder ihn beschranken. „Die Schließung ist für uns keine Option“, betont Amme. Frank Hänsgen ergänzt: „Durch die Schienen und die Wipper ist Freckleben in Unter- und Oberdorf geteilt. Fällt dieser Übergang weg, bleibt fußläufig nur eine Brücke. Gerade für unsere älteren Bewohnerinnen und Bewohner wäre der Umweg unzumutbar“.

Doch auch die Bahn sieht laut Schreiben diese beiden Optionen. Oberbürgermeister Steffen Amme wird nun einen gemeinsamen Termin mit Vertretern der Bahn vor Ort anstreben. „Natürlich geht die Sicherheit vor, aber auch die Lebensqualität ist wichtig. Und diese Lärmbelästigung mindert sie enorm.“ Die Stadt Aschersleben wird das Ziel verfolgen, dass der Bahnübergang beschrankt wird.

18.11.2022