Synagoge
Die Synagoge, im Hebräischen beth knesset, ist ein Haus der Versammlung, des Betens und des Studiums der heiligen Schriften.
Einen ersten Versammlungsraum, einen Betsaal, gab es in Aschersleben an der Darre. Er bestand von 1828 bis 1852.
Die heute nur noch durch Sockelreste erkennbare Synagoge wurde am 10. September 1852 im Garten des Hauses Jüdendorf 12 feierlich durch den Rabbiner Dr. Philippson aus Magdeburg eingeweiht. Die jüdische Gemeinde, viele christliche Bürger und alle beim Bau beteiligten Behörden waren anwesend.
Erbaut wurde die Synagoge im historistischen Rundbogenstil nach den Plänen des Regierungsbaumeister Wolff aus Halle. Im Innenraum gab es einen Mosaikfußboden sowie einen mit Sternen bemalten Synagogenhimmel. Die Synagoge war eingeschossig, rechteckig und hatte eine eingezogene Zwischenempore. Unterhalb verlief ein Sockel aus Rogenstein. Das Gebäude war verputzt und gelb angestrichen.
In unmittelbarer Nähe befand sich das Wohnhaus des Kantors und eine Mikwe, ein rituelles Reinigungsbad, gespeist vom Fluss Eine.
In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Aschersleber Synagoge im Schutz einer Verdunkelungsübung zerstört.
Nur noch Grundmauern, den ehemals umlaufenden Sims und die rechte Türangel des Eingangsportals sind heute noch sichtbar.